Dienstag, 4.11.2014, 20 Uhr
Stadtbücherei Gladbeck
Friedrich-Ebert-Str. 8, 45964 Gladbeck
Eintritt: 3 €
Karten in der Stadtbücherei direkt oder telefonisch unter 02043/ 99 26 58
Lütfiye Güzel liest aus ihrem Gedichtband "Trist olé"
In ihren Gedichten schießt sie ein "seltsames foto", schaut sich einen "fernsehbericht über das mülltauchen" an, verfolgt "die dunkle wolke", erzählt vom "tellerwäscher am meer", fragt "kennst du das?", umgeht "paris", fühlt sich wie "die falsche am richtigen ort", gerät in "turtle-mood", ist "musterungültig", "hinter dieser tür" und ist ist in allem, was sie ist, einfach "nicht alltagstauglich".
Die Gedichte gehören auf jede "to-do-liste" und sind ein "echo" auf das triste Leben. Olé!
Lütfiye Güzel wurde 1972 in Duisburg-Hamborn geboren. Nach einem Studium an der Universität Duisburg veröffentlichte sie ihre Texte zunächst im Eigenverlag sowie in Stadt- und Studentenmagazinen. Sie lebt in Duisburg.
2012 erschien mit ihrem Debüt „Herz-Terroristin“ (Dialog Edition Duisburg) ein vom Publikum und der Presse gleichermaßen gelobter Gedichtband, den Thomas Becker von der WAZ als „kostbare kleine Sammlung mit hintergründigen […] Miniaturen“ bezeichnete.
Auch in ihren nachfolgenden Lyriksammlungen „Let´s go Güzel“ (2012) und „Trist olé“ (2013, beide ebenfalls in der Dialog Edition erschienen) behält sie ihre unverwechselbare Stimme, die melancholisch und etwas trotzig einen tristen Alltag zur Sprache bringt.
Ihre Betrachtungen gießt sie in die Form kleiner Momentaufnahmen. Lütfiye Güzels pointierte Beobachtungen dessen, was geschieht, und ihre klaren Worte erinnern an die Tradition der Neuen Subjektivität, an Alltags- und Parlandolyrik. Güzel blickt wütend, erstaunt, melancholisch und ratlos hinter die Fassaden einer sich stets optimierenden Gesellschaft.
Lütfiye Güzels Lyrik und auch ihre Kurzgeschichten nehmen den Leser mit in die Wohnungen und Büros, auf die Straßen und auf die Plätze. Ohne Pathos und poetische Verklärung, aber mit einer ihr ganz eigenen Zartheit, erzählt Güzel von den verschiedenen Arten von Fremdheit, von sozialer Ungerechtigkeit und von (Lebens-) Ängsten. Dennoch will ihre Lyrik kein Mitleid erzeugen, Güzel schreibt „gegen den Stillstand. Ihre Sprache ist ein Frontalangriff. Direkt. Angstfrei (...).“ (Aus dem Verlagstext zu „Let´s go Güzel“)
Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit engagiert sie sich auch in der außerschulischen Bildung von Jugendlichen. Sie hält Vorträge auf Poetry-Slams und veranstaltet Workshops für Jugendliche, wie z. B. einen vom Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ geförderten Workshop im Duisburger Lehmbruck-Museum.